Ich liebe es, Bücher zu lesen, denn lesen bedeutet für mich, in eine neue Welt einzutauchen – sei es, indem ich in einer Erzählung regelrecht versinke oder dank eines Fachbuches etwas Neues lerne.
Schon als Kind habe ich viele Bücher verschlungen, allen voran alle Harry Potter-Bücher. Das hat so weit geführt, dass ich Nächte durchgemacht habe, um den neuesten Band am Stück durchzulesen. In Gedanken streifte ich als Schülerin durch Hogwarts, lernte zaubern und einen Besen fliegen und erlebte die unglaublichsten Abenteuer.
Auch in anderen Büchern bin ich unzählige Male versunken – Harry Potter war aber definitiv meine „Einstiegsdroge“. 😉
Als ich älter wurde, las ich nicht mehr so viele Romane, weil ich ausbildungsbedingt Fachbücher und Texte las und das ziemlich ermüdend sein kann. Irgendwann las ich dann kaum noch Romane, weil ich immer irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte, eigentlich etwas Lehrreiches lesen zu müssen.
Als ich mit dem Studium fertig war, las ich eine Zeit lang wirklich wenig – mal abgesehen natürlich von Zeitungen, Zeitschriften und Social Media-Zeug. Ich hatte zwar oft ein Buch dabei, verbrachte meine Zeit dann aber lieber mit Handysurfen.
Irgendwann fiel mir meine Liebe zu Büchern glücklicherweise wieder ein! Ich glaube, das verdanke ich irgendeinem Schnulziroman. Ich weiß es aber gar nicht mehr genau…
Mittlerweile lese ich wieder mehr – sowohl Fachliteratur als auch Romane. Ja, ich bin eine von denen, die manchmal mehrere Bücher gleichzeitig liest. Okay, meistens. Gut, immer… Solange es nicht mehr als zwei Bücher auf einmal sind und eines ein Fachbuch und das andere ein Roman ist, ist das problemlos und bietet eine gute Abwechslung. 🙂
Vor einiger Zeit habe ich begonnen, eine Literaturempfehlungsliste für Bücher zum Thema sexuelle Bildung zu erstellen und habe festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Es gibt zwar Unmengen an Büchern zu diesem Thema, aber nur wenige sind wirklich gut und entsprechen meinen Anforderungen.
Mittlerweile habe ich mir einen guten Überblick über die Bücher im Bereich der sexuellen Bildung verschafft und möchte dir meine Erkenntnisse und Empfehlungen nicht vorenthalten – damit Sie nicht so wie ich auf die Suche gehen müssen und im Sumpf der schlechten Aufklärungsbücher versinken!
Ich hatte anfangs sehr klare Vorstellung, welche Kriterien diese Bücher erfüllen müssen, damit sie es auf meine Liste schaffen. Leider wären fast keine Bücher für meine Liste übrig geblieben, wenn sie all meine Kategorien erfüllen müssten. Dennoch möchte ich dir meine Kriterien nicht vorenthalten:
- Sensible Begriffswahl: Es sollen passende Begriffe verwendet werden. Die Scheide ist zum Beispiel kein Schlauch, Schamlippen sollten lieber Vulvalippen oder so ähnlich genannt werden und der Penis wird nicht in die Scheide gesteckt. Nur so als ein paar Beispiele…
- Mehr als nur binär: Es gibt mehr als zwei Geschlechter, denn es gibt Menschen, die intergeschlechtlich geboren werden oder transgeschlechtlich sind. Die unterschiedlichen sexuellen Identitäten sollen thematisiert werden.
- Keine Heteronormativität: Heterosexualität soll nicht als das „Normale“ oder gar Einzige präsentiert werden, sondern es soll gezeigt werden, dass es verschiedenste Formen der sexuellen Orientierung gibt.
- Diversität: Die Illustrationen sollen nicht nur weiße, blonde Kinder zeigen, sondern diverse Haar- und Hautfarben, Körperformen, „Behinderungen“ etc. aufweisen – und zwar als etwas vollkommen „Normales“.
Wie bereits erwähnt wären fast keine Bücher auf meiner Liste übrig, müssten sie ALLE meine Kategorien erfüllen. Deshalb finden Sie hier auch Bücher, die nicht unbedingt bei all diesen Kategorien optimal sind, sie aber großteils erfüllen.
Viel Freude beim Schmökern!
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Hallo,
danke für diesen schönen Beitrag. Ich habe eine Frage zu deinen Kriterien:
Was siehst du an „der Penis wird nicht in die Scheide gesteckt“ als problematisch an und wie würdest du es alternativ ausdrücken? Stell mich da bei der Suche nach Alternativen grade ein wenig dämlich an – einführen klingt z.B. ein wenig hochtrabend.
Liebe Grüße,
Juliane
PS: der Link aus den einzelnen Buchrezensionsartikeln hierher funktioniert leider nicht
Hallo Juliane!
Danke für deine Frage!
Ich verwende immer „die Vagina nimmt den Penis auf“. Hineinstecken klingt sehr grob, was beispielsweise für Personen mit Gewalterfahrung sehr schwierig sein kann.
LG
Conny